Was macht ein Molekularbiologe? Der 4-stündige Bio-Kurs weiß es!
Arbeiten mit riesigen Molekülen und doch ist nichts zu sehen? Biologen arbeiten mit sehr langen Riesenmolekülen wie der DNA und doch sind diese selten zu sehen. Zudem arbeitet ein Biologe mit winzigen Tropfen. Dieses Arbeiten wollten die Schülerinnen und Schüler des 4-stündigen Biologie-Kurses selbst testen. Dazu fuhren sie im Herbst 2018 mit Herrn Uhde nach Heidelberg ins Explo-Lernlabor.
Hier galt es die Erbsubstanz DNA außerhalb einer Zelle zu vermehren. Im molekularbiologischen Labor gilt eine eigene Sprache. Die zu vermehrende Erbsubstanz wird mittels Pipette in ein Reaktionsgefäß, ein Eppi, übertragen. Hinzu kommen Primer, Nukleosidtriphosphate und die Taq-Polymerase. Jetzt noch vortexen und mit dem Eppi geht es in den Thermocycler. Die Vermehrung der DNA benötigt wenige Stunden.
Inzwischen ist Zeit, Plasmid-DNA aus Bakterien zu gewinnen. Alles läuft ab, wie im Unterricht besprochen. Und doch gibt es einen wichtigen Unterschied. Die Praxis ist oft nicht so einfach wie es in der Theorie klingt. Davon konnten sich die Biologie-Schüler überzeugen. Alle Arbeitsschritte sind wichtig. Wird nur bei einem unsauber oder unkonzentriert gearbeitet, ist das Ergebnis des gesamten Tages gefährdet. Der letzte Versuch, eine Agarose-Gelelektrophorese bringt Gewissheit. In den meisten Fällen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler erfolgreich.
Die im Lernlabor angewendeten biologischen Methoden sind heute in jedem molekularbiologischem Labor Alltag. Mit ihrer Hilfe werden Vaterschaftstests durchgeführt, Verdächtige in einem Kriminalfall überführt oder Krankenhauskeime identifiziert.
Wir bedanken uns herzlich beim Team des Explo-Lernlabors, einen Tag Laborluft schnuppern zu dürfen. Die Arbeit eines Molekularbiologen ist abwechslungsreich und interessant. Es zeigte sich, dass es gar nicht einfach ist, mit unsichtbaren Riesenmolekülen zu experimentieren – Spaß hat es dennoch jedem bereitet. (chf)