Abitur 2022 – Update (3)
Reden, Berichte und weitere Fotos werden im Laufe der Woche folgen. Hier nun die ersten Fotografien, erstellt von Herrn Beck und und Herrn Jutzi. (ki)
Eröffnung und Reden
Unsere Abiturientinnen und Abiturienten 2022 (Teil1)
Unsere Abiturientinnen und Abiturienten 2022 (Teil2)
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrganges 2022:
Herzlichen Glückwunsch!
Die Rede des Jahrgangsstufenlehrers, Stefan Jutzi:
Liebe Anwesende,
Ich freue mich sehr in so viele glückliche Gesichter zu schauen – ihr Abiturienten, weil ihr nun gleich nach zwölf Jahren euer Abiturzeugnis überreicht bekommt und darauf zurecht sehr stolz sein könnt. Ich gratuliere euch herzlich dazu und freue mich sehr, diesen Tag/Abend mit euch feiern zu dürfen.
Euere Familien sind auch glücklich, weil auch sie den Schulstress nach 12 Jahren mit Pausenbroten zubereiten, Elternabenden und vielem mehr überstanden haben und endlich auch ausserhalb der Schulferien mal in Urlaub fahren können. Meine Kolleginnen und Kollegen haben ebenfalls ein Lächeln auf dem Gesicht, weil sie dieses Jahr Gott sei Dank meine Rede nur einmal hören müssen.
Eine Autorin vergleicht das Leben mit einer Zugfahrt, jeder fährt mit seinem eigenen Zug, der an verschiedenen Stellen anhält und an denen dort immer wieder Menschen ein – und aussteigen. Eure Schulzeit begann im Kleinkindabteil, da wurde sich um jeden einzelnen gekümmert, das ein oder andere Spielzeug war vorhandenen und es wurde vorgelesen.
2014 steigen in eure Züge dann viele Copernicaner ein, ihr haltet euch meistens im Speisewagen und im Abteil mit dem Panoramafenster auf. Im Hintergrund läuft der Hit des Jahres 2014: “Cause I’m happy….” und ihr verbringt viel Zeit mit euren neuen Klassenkameraden.
Das kulinarische Angebot wechselt, angefangen bei den Getränken: vom Wasser aus dem Wasserhahn auf den alten Schultoiletten über die Packung Durstlöscher vom Pausenverkauf bis hin zum gekühlten, gefilterten Wasser aus den nagelneuen Spendern.
Auch das Essen wandelt sich im Laufe der Zeit, von der aufwendig zusammengestellten Brotbox von euern Eltern, über die Packung Chips und das Stück Pizza hin zum FastFood-Laden, der Bäckerei und dem Aldi in der Gerstenfeldstraße – die werden euch vermissen.
In eurer Abizeitung kann man beim Lesen der Rubrik:”Wisst ihr noch….” bemerken, dass ihr auch in dieser Zeit sehr viele glückliche Momente hatte, sei es, wenn ein Bett zusammenkracht, man Scherze mit Referendaren treibt oder die Spielsachen für die Pausen einfach im eigenen Klassenzimmer liegen. Wir Lehrer haben euch im Panoramawaggon Dinge gezeigt, von denen ihr teilweise wahrscheinlich nichts wissen wolltet (zBsp dem Bestimmen des Lotfußpunktes mit einer Hilfsgeraden, oder das Kennenlernen der antiklassischen Ästethik der deutschen Romantik, wenn ihr Anselmus in der Kristallflasche betrachtet). Dabei haben wir so manche pädagogische Besonderheiten mit euch ausprobiert, so dass ihr in manchen Momenten in dieser Zeit schon an euer Abi_Motto gedacht habt: I want to break free, hier muss ich kurz mal ernst werden. Das Video zu dem Song von Queen wurde von MTV damals aus dem Programm genommen, weil ein paar Männer in Frauenklamotten den Hausputz machen.
Gut, dass diese Zeiten vorbei sind und bitte: steht für diese gewonnene Freiheit ein.
Aber zurück zum Titel: letzte Woche habt ihr euch mit dem mündlichen Abitur letztendlich „befreit“ habt dies schon am Dienstag mit den anderen Schülern an der Schule nass gefeiert und dürft heute dann auch nochmal loslegen und uns allen später erklären, warum ihr dieses Motto gewählt habt.
Wir Copernicaner steigen nun aus euren Zügen aus, bei einigen von euch ist der weitere Weg schon etwas vorgezeichnet, Studium, FSJ oder Auslandsaufenthalte (man lese nur die letzte Rubrik: von Koalaknuddeln über Chillen und Leben genießen bis hin zum Jurastudium findet sich alles).Dafür wünschen wir euch nur das Beste, weiterhin viele glückliche Momente, und schaut ab und zu mal bei uns rein. Und wenn die Zugfahrt mal zu anstregend wird, steigt mal an einem See kurz aus, geht schwimmen, genießt die Aussicht und, wie Herr Kirstätter es sagen würde: lest ein Buch.
Zum Abschluss noch ein Tipp zum Glücklichsein: Ärgert euch nicht, wenn euch eine Taube auf den Kopf macht, sondern freut euch darüber, dass Elefanten nicht fliegen können. Alles Gute und einen tollen Abend