Das CopGym und Sally

Anlässlich des Videos, das Sally für ihre alte Schule, das Copernicus-Gymnasium, produziert hat, stellen wir auch den Artikel online, den sie gemeinsam mit Nadi für unsere Festschrift damals im Jahr 2018 geschrieben hat.

Merci für beides, liebe Sally und liebe Nadi!

Stefan Kirstätter

Das Video

 

Der Artikel

Aus der Festschrift: „Mehr als ein halbes Jahrhundert – 50 Jahre Copernicus-Gymnasium Philippsburg“, Ubstadt 2018.

Wäre das Alles, was wir über unsere Lebenszeit am Copernicus-Gymnasium zu berichten hätten ein Märchen, dann würde es wohl so beginnen:
Es waren einmal zwei Seelenzwillinge, die in den Weiten des copernicanischen Gefildes ihr Zuhause hatten. Sie waren glücklich und froh und scheiterten nur gelegentlich an einem mathematischen Fluch (Bann), der ihnen auferlegt worden war.
Dieser Fluch sollte bald Erlösung finden, als ein Weiser ihnen den Weg durch das tiefschwarze Moor zeigte (auch in Märchen gibt es Wortspiele). Durch diesen gemeinsamen Weg fanden die beiden Seelenzwillinge zueinander und waren von da an unzertrennlich.

So kam es, dass sie sich im copernicanischen Land mit der Zeit sehr gut auskannten und sich gemeinsam engagierten. Als Unterstufenrefentinnen halfen sie vielen jüngeren Heranwachsenden durch das Ausrichten von Lesenächten und Faschingsbällen, sich in dem noch ungewohnten Land der Möglichkeiten zurecht zu finden. Auf SMV-Seminaren lernten die beiden noch viele andere weise Männer und Frauen kennen, sogar ihr Papi Butzi und sein treuer Kumpane Kirstädler waren darunter (jegliche Ähnlichkeit zu realen Lehrern ist purer Zufall). Zusammen meisterten sie Seite an Seite jede Herausforderung, auch ein nächtlich aufgetretenes wildes Tier mit buschigem Schwanz und leuchtenden Augen, das den Seelenzwilling Sally an einem Telefonat mit ihrem zukünftigen Prinzen Murat hindern wollte, hatte keine Chance.

Und so kam es, dass die beiden eine glückliche Zeit im copernicanischen Land hatten. Seelenzwilling Sally lernte ihren Prinzen bei der Ausrichtung der Abifeier kennen und lieben und ist heute auch über die Grenzen des Landes als Kuchenkönigin bekannt. Seelenzwilling Nadi suchte sich einen Prinzen, der ebenfalls aus dem copernicanischen Land stammte und geht am Hof der Kuchenkönigin ein und aus.Und wäre dies alles wirklich nur ein Märchen, dann würde es sehr wahrscheinlich an dieser Stelle mit einer der üblichen Floskeln und Redensarten enden. Es ist aber kein Märchen, sondern viel mehr als das.

Betrachtet man es mit einem liebenden Auge, dann ist es vielleicht nur ein Bericht zweier Menschen, die sich während der prägenden Schulzeit kennen und lieben gelernt haben. Betrachtet man es als politisches Statement, dann zeigt dieser Bericht vielleicht, dass eine Bildungseinrichtung viel mehr kann, als nur Noten zu verteilen. Es geht darum, unterschiedliche Kulturen und Religionen zu vereinen. Es geht darum, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, Heranwachsenden Werte zu vermitteln, die dazu befähigen, nicht zu (ver)urteilen und nicht anhand der Herkunft von Menschen auf deren (Un-) Nutzen für die Gesellschaft zu schließen. Sich über die breite Masse an Vorurteilen zu heben, sich selbst und andere zu lieben und zu schätzen.
Nicht zuletzt geht es auch darum, sich selbst treu zu bleiben, seinen Stärken zu folgen und auch seine Schwächen zu akzeptieren. Und Freundschaften für das Leben zu schließen.
Blicken wir nun auf die Realität: All das Beschriebene haben wir am Copernicus-Gymnasium erleben dürfen. Wir sind sehr stolz, ein Teil dieser Gemeinschaft an Ehemaligen zu sein. Viele unserer Lebensziele hätten sich ohne einen adäquaten Bildungsabschluss nicht realisieren lassen. Wir konnten während unserer Schulzeit durch tolle Lehrer und freie Entfaltungsmöglichkeiten lernen, einfach Wir zu sein. Wir wünschen allen gegenwärtigen und zukünftigen SchülerInnen ebenso tolle Erfahrungsmöglichkeiten.

Sally & Nadi im Frühjahr 2018

Das könnte dich auch interessieren …