Exkursion der 10c ins ZKM

Am Donnerstag, den 4. Oktober 2018, machte die Klasse 10c einen Ausflug ins ZKM nach Karlsruhe. Da niemand von uns so recht wusste, was uns erwarten würde, waren wir alle erstmal ziemlich neugierig. Immerhin ist das ZKM für innovative, aufregende und den Besucher involvierende Ausstellungen bekannt. Wir durften also gespannt sein, welche Überraschung auf uns warten würde. 

Nachdem wir unsere Sachen weggeschlossen hatten, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, jeweils unter der Leitung von einer Museumsführerin und entweder Herrn Jutzi oder Herrn Kirstätter. 

Als erstes gingen wir, die Gruppe von Herrn Jutzi, nach draußen, um uns ein modernes Kunstwerk anzusehen. Das durch einen Metallbogen gestützte Kunstwerk wurde vollständig von einem Computer entworfen und hergestellt. Daher war die Überleitung in das Thema „Welchen Einfluss werden die Maschinen und Computer in Zukunft auf uns haben und wie gehen wir damit um?“ sehr gelungen. Auch das nächste Außenexponat, von den Bäumen hängende Kunststoffröhren mit LEDs, die entweder rot oder grün leuchten, abhängig von der Luftqualität, war sehr interessant. Das Gegenstück dazu befand sich wieder im Inneren, in der eigentlichen Open Codes –-Ausstellung. Es war eine große Tafel, auf der viele verschiedene Städte aufgelistet waren. Direkt neben den Namen waren Lämpchen, die ebenfalls entweder rot, grün oder blau leuchteten. Rot für schlechte Luft, grün für gute und blau, wenn gerade keine Daten zur Verfügung standen. Mit dem Exponat wollte man den Menschen die Möglichkeit geben zu sehen, wie die Luftqualität gerade ist. 

Aber so spannend das erste Ausstellungsstück auch war, es konnte nicht mit dem Eingang in Konkurrenz treten. Vorneweg soll gesagt sein, dass die Open Codes – Ausstellung völlig kostenlos ist. Man muss keinen Eintritt bezahlen. Wenn man also die Ausstellung betreten will, muss man zuerst einmal durch so eine Art Spiegelgang. Nur ohne Spiegel. Stattdessen gibt es verschiedene, computergenerierte Abbilder zu sehen. Ein „Spiegel“ erschafft zum Beispiel ein 3D-Bild und gibt gleichzeitig auch Haarfarbe, Größe und vermeintliches Alter an. Allerdings sollte man nicht sonderlich viel auf das geschätzte Alter geben. Bei einem anderen „Spiegel“ wurde die eigene Silhouette als Strichcodes angegeben, bei einem anderen gaben schwarze und weiße Pailletten das Abbild wieder. Wir verweilten also gerne noch fünf Minuten im Spiegelgang, um ein wenig herumzuexperimentieren. Am Ende des Eingangs gab es dann noch eine Roboterhand, die jeden Besucher mit einem leisen Klicken zählte. 

Wer dann dachte, er würde in eine Hightech-Robotorausstellung kommen, der würde zumindest zur Hälfte getäuscht. Auch wenn das ZKM für eher spezielle Ausstellungen bekannt ist, hatte sicher niemand von uns damit gerechnet, in eine Art Café zu kommen. Statt abgesperrter Bereiche erwartete und eine einladende Atmosphäre, gefüllt mit Tischgruppen, bequemen Sofas und Sesseln. Statt „Do not touch“-Schildern waren ein Tischkicker und eine Tischtennisplatte aufgebaut, statt „Do not eat“-Aufklebern gab es kostenloses Obst. Besonders die kostenlosen Getränkespender mit Kaffee, Tee, heißer Schokolade und Wasser haben sich großer Beliebtheit erfreut. Nach einer kurzen Pause haben wir uns dann der tatsächlichen Ausstellung zugewandt. Wir haben über autonomes Fahren und die Tücken dahinter gesprochen, haben uns über die Ethik des autonomen Fahrens Gedanken gemacht, und schließlich an einem Simulator ausprobiert, unter welchen Parametern, bei denen ein selbstfahrendes Auto bei einem Unfall reagieren muss, wer zu Schaden kommt. Nach den mehr als düsteren und erschreckenden Ergebnissen des Experiments haben wir uns der leichteren Kost der Autokorrektur und deren Fehlern zugewandt. Bei Texten, in denen nur ein Wort manuell geschrieben wurde und der Rest des Satzes von der Autokorrektur herrührte, könnte man sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. Leider war ein weiteres Herzstück der Ausstellung, ein Roboter,  der seine eigenen Gesetzestexte schreibt („Die Würde der Maschine ist unantastbar“), außer Betrieb. In der darauffolgenden 30-minütigen Freizeit hatten wir alle ausreichend Zeit, die Ausstellung weiter zu erkunden, Getränke zu genießen und einfach zu entspannen. In dieser Zeit war es leicht nachzuvollziehen, warum Studenten herkamen um zu lernen und warum der Ort als Ort des generationenübergreifenden Austausches gedacht war. 

Nach der Führung Open Codes, in der mein persönlicher Favorit die Tischtennisplatte gewesen ist, sind wir in den schon bestehenden Gruppen in eine weitere Ausstellung, die 100 Meisterwerke Ausstellung. 

Dort gab es 100 Ausstellungsstücke, teilweise waren sie im Besitz des ZKMs, teilweise waren sie aber auch Leihgaben. Die Ausstellung war in verschiedene Bereiche aufgeteilt; es gab den Bereich über Kunst mit Telefonen (die meisten hatten noch Kabel und Drehscheiben, echt verrückt), eine Gruppe von Kunstwerken die aus Pflanzen bestanden oder Pflanzen darstellen sollten und es gab noch Kunstwerke die mit Büchern zu tun hatten.

Um ehrlich zu sein, hatte ich zuerst keine Lust auf die Ausstellung, lieber hätte ich noch eine Runde Rundlauf an der Tischtennisplatte gespielt oder an dem Tischkicker gekickert. Aber als wir an einem ganz besonderen Kunstwerk halt machten, war mein Interesse geweckt. Da hing nämlich ein Lichtschwert und als eingefleischter Star-Wars-Fan war das eines der absoluten Highlights dieses Tages. 

Die Frau, die uns durch die Ausstellung geführt und später auch unseren Workshop Young arts geleitet hatte, zeigte uns fünf besondere Kunstwerke, die später wichtig für den Workshop waren. Und zwar waren das: Ein Aquarium, in dem ein Buch in blau beleuchteten Wasser umher dümpelte, ein, nein zwei Sofas, bei denen man sich quasi auf das jeweils andere Sofa hatte projizieren lassen können, ein schwarzer Raum, in dem man mithilfe von verschiedenen Leuchtstäben, wie auch dem Lichtschwert, witzige Dinge in die Luft zeichnen konnte, die auf einem Foto festgehalten wurden, dann ein Raum mit einem gelben Dreieck und das letzte Kunstwerk waren einige Pflanzen, die von der Decke hingen. 

Als wir mit der Führung fertig waren, begann der Workshop, wieder in denselben zwei Gruppen. Ich weiß jetzt nicht so genau, was die Gruppe von Herrn Kirstätter genau für Kunstwerke für ihren Workshop benutzt haben, aber wir hatten echt coole Kunstwerke. 

Und zwar lief der Workshop Young arts wie folgt ab: wir teilten uns in vier Gruppen mit je vier Schülern ein, bekamen von Anett, der Führerin, eine kurze Einweisung für die iPads, die wir für den Workshop brauchten und durften uns eines der Kunstwerke aussuchen, die ich vorhin aufgezählt habe. Dreimal dürft ihr raten, welches Kunstwerk mein Gruppe bekommen hat. Richtig, das Kunstwerk mit dem dunklen Raum und dem Lichtschwert. 

Unsere Aufgabe war es, einen einminütigen Film über unser Kunstwerk zu drehen, ihn zu schneiden und gegebenenfalls noch Musik hinzuzufügen. Wir teilten uns also auf die Kunstwerke auf, und ich weiß nicht, was die anderen Gruppen in den ersten Minuten gemacht haben, aber wir hatten, nachdem wir die ganzen Lichtstäbe ausprobiert hatten, insbesondere das Lichtschwert, nur noch eine Dreiviertelstunde für unseren Film übrig. Aber wirklich, ich bereue nichts, denn dieses Lichtschwert zu schwingen war ein wirklich wunderbares Gefühl. 

Nachdem wir uns endlich entschieden haben, was wir eigentlich machen wollten, war es eine echte Herausforderung, unsere Idee zu verwirklichen.                                                                                                     Wir waren mitten im Schaffen, na gut, eigentlich waren wir fast fertig, als plötzlich ein bärtiger Mann mit wilden Locken und einer Frau den dunklen Raum betrat. Wir dachten erst, dass die zwei auch normale Besucher wie wir waren, aber als wir ihnen erzählten, dass wir ein Projekt im Rahmen unseres Workshops machten, war der Mann ganz schön überrascht. Nachdem wir uns kurz auf Englisch unterhalten hatten, erklärte er sich bereit, uns bei unserem Projekt zu helfen. Und als er völlig mühelos wunderschöne Wörter in die Luft malte, schauten wir uns erstmal überrascht an. Er muss so etwas schon mal gemacht haben, dachten wir uns. Als er fertig war, sagte er uns, das sei sein Kunstwerk. Und ich dachte mir erstmal so, ja klar, wir haben ihn doch gerade schreiben sehen, das Bild war sein Kunstwerk, aber dann meinte er: „No, this whole thing is my artwork!“ und wir waren erstmal komplett baff. Dann überschütteten wir den Künstler mit allen Komplimenten, die wir auf Englisch konnten. Und wir meinten es auch so, dieses Kunstwerk war wirklich gorgeous! 

Aber jetzt zurück zu dem Workshop! Das Schneiden der Clips, die wir aufgenommen hatten, war vergleichsweise einfach und ging relativ schnell. Als alle Gruppen zurück an dem Ausgangspunkt waren, bastelten noch einige an ihren Videos herum. Aber als wir uns die Videos ansahen, wurde unglaublich viel gelacht, denn die Videos waren wirklich cool und witzig. Um ehrlich zu sein, hatte ich meiner Klasse gar nicht so viel Kreativität zugetraut, aber die Ergebnisse waren dafür umso besser! 

Es gab ein genervtes Buch, das sprechen konnte, Menschen, die erstaunlich fasziniert von den Decken-Pflanzen waren, zwei Schüler, deren Projizierungen sich um einen bequemen Sofaplatz prügelten und unser Video, in dem wir den Satz I am art ziemlich oft und in vielen verschiedenen Schriftarten in die Luft geschrieben hatten, und natürlich durfte das Werk des Künstlers nicht fehlen! 

Dann war der Workshop auch schon vorbei. Wir hatten aber noch Zeit, um entweder nochmal in die Open Codes Ausstellung zu gehen oder kurz in die Ausstellung Gameplay zu schauen. Ich bin mit anderen Schülern nochmal in Open Codes gegangen, deshalb weiß ich nicht, wie Gameplay war. Aber eines kann ich auf jeden Fall empfehlen, nämlich auch mal ins ZKM zu gehen und dort ne Runde Tischtennis oder Tischkicker zu spielen und sich die coolen Ausstellungsstücke in der kostenlosen Open Codes Ausstellung anzusehen. 

Für mich endete der Tag auf jeden Fall perfekt, weil ich, zurück an meinem Heimatbahnhof, sofort einen Bus gefunden habe und schwuppdiwupps zu Hause war. 

Lara & Emily

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